Laut Aussage führender Marktforscher und Analysten wird Big Data in den nächsten Jahren Millionen neue Arbeitsplätze weltweit schaffen.
Es ist aus meiner Sicht unbestritten, dass sich Unternehmen verstärkt der Auswertung grosser Datenmengen widmen. Kaum eine Firma kann sich heute den Wettbewerbsnachteil leisten, auf das Potential sorgfältig ausgewerteter und sinnvoll verknüpfter Daten zu verzichten. Daher werden Daten analysiert und daraus Schlüsse für die Zukunft gezogen. Ebenso ausser Streit steht, dass man für diese Tätigkeit hochqualifizierte Spezialisten braucht, die das nötige Wissen für diese hochkomplexen Aufgaben mitbringen. Big Data erschliesst auch neue Umsatzquellen und Marktsegmente und schafft so neue Jobs.
Ich glaube aber nicht, dass Big Data Millionen neue Jobs oder gänzlich neue Berufsbilder (z.B. „Data-Scientist“ oder „Data-Artist“) schafft. Denn ob man europäische Unternehmen (mag sein, dass es in den USA anders ist?) jemals zum Umdenken bewegen kann, beispielsweise einen oder sogar mehrere dedizierte Data-Scientists anzustellen und diese möglichst frei und kreativ bereichsübergreifende Daten erforschen zu lassen, mag bezweifelt werden.
Vielmehr werden IT-Spezialisten aus den Bereichen Business Intelligence, Datenbanken und Data Warehousing zukünftig deren Kompetenzrepertoire um die Facette „Big Data“ erweitern müssen, um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Big Data-Kompetenz umfasst neben umfassendem technischen Wissen beispielsweise auch Kenntnisse über Statistik, Unternehmensstrukturen, Kommunikation und Betriebswirtschaft.
Mein Fazit: Daten werden auch weiterhin der Jobmotor in der IT-Industrie sein. Das Anforderungsprofil an den einzelnen Mitarbeiter wird sich aber wandeln und wesentlich umfangreicher als in der Vergangenheit sein.